Lobi

Lobi,

 

altnigritische Volksgruppe in Westafrika, infolge zahlreicher Umschichtungen und wechselseitiger Anpassung von den umwohnenden Gruppen nicht leicht abzugrenzen. Im weiteren Sinn zählen zu den Lobi 470 000 Menschen in Burkina Faso, 600 000 im Nordosten der Republik Elfenbeinküste und 130 000 in Nordwestghana. Die Lobi betreiben Feldbau in der Savanne (Hirse), Viehhaltung, Jagd und Fischerei. Sie wohnen in Lehmburgen mit Flachdach. Ihre Sprache gehört zu den Gur-Sprachen. Die traditionelle Religion und Gesellschaftsordnung (Schutzgeister, Geheimbünde, matrilineare Klane) sind durch Islam und Christentum bisher wenig beeinflusst. Die kultisch bedingte Holzschnitzerei zeigt einfache, ausdrucksstarke Formen: Köpfe, oft mit langen Hälsen, und Figuren der Dorfgeister mit Vermittler- und Schutzfunktion sind aus besonders hartem Holz (»Eisenholz«) gefertigt; man bringt ihnen Opfer dar.

 

Literatur:

 

Piet Meyer: Kunst u. Religion der L. (Zürich 1981);

 K. Schneider: Handwerk u. materialisierte Kultur der L. in Burkina Faso (1990).

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Lo|bi: Pl. von ↑Lobus.